Vier neue Projekte für Forschungsphase 2
Der Schweizerische Nationalfonds hat vier Projekte für die Forschungsphase 2 des Nationalen Forschungsprogramms "Nachhaltige Nutzung der Ressource Boden" (NFP 68) bewilligt.
Im Januar 2015 hatte die Leitungsgruppe die Forschenden des NFP 68 eingeladen, Forschungsprojekte für die Forschungsphase 2 einzureichen. Gesucht waren Projekte, die, ergänzend zu den bisherigen Forschungsarbeiten, Instrumente zur Bodenbewertung erarbeiten oder Konzepte und Strategien für die nachhaltige Bodennutzung entwickeln.
Im Projekt «Biologische Schädlingsbekämpfung» sucht das Team von Ted Turlings von der Universität Neuenburg nach Möglichkeiten, Nematoden und Bakterien in Alginatkugeln einzubetten. Ziel ist, die Organismen dank verlängerter Lagerzeit und erleichterter Ausbringungsmöglichkeiten in der biologischen Bekämpfung von Bodenschädlingen einsetzen zu können.
Armin Keller von Agroscope und sein Team entwickeln im Projekt «Landnutzungsmodell» ein Instrument, das erlaubt, Trends in Landnutzung und in der Bodenbewirtschaftung räumlich explizit zu erkennen und zu prognostizieren. Das Instrument soll helfen, bessere Entscheide für eine nachhaltige Bodennutzung treffen und das Potenzial von Steuerungsmassnahmen abschätzen zu können.
Raphaël Charles von Agroscope und sein Team untersuchen im Projekt «Bodenverbessernde Anbausysteme» auf der Basis von 60 Ackerbaufeldern, ob sich die pfluglose Bearbeitung eignet, um die Bodenfunktionen, die Bodenbiodiversität und die Kohlenstoffakkumulation zu fördern, ohne Ernte- und Einkommenseinbussen in Kauf nehmen zu müssen.
Im Projekt «Landnutzungsentscheide» erstellt das Team von Stephan Rist von der Universität Bern eine Gesamtschau zu der Vielzahl bestehender Fallstudien von grossflächigen Landakquisitionen in Ländern des globalen Südens. Ziel ist, eine Gesamtbilanz positiver und negativer Auswirkungen auf zentrale Bodenfunktionen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Konflikte zu ziehen. Schliesslich sollen daraus Empfehlungen abgeleitet werden für die Ressourcen- und Entwicklungspolitik.
Die vier Projekte mit einer Laufzeit von zwei Jahren nehmen ihre Arbeiten Anfang 2016 auf. Sie werden zusammen mit rund 1.4 Millionen Franken vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt. Das NFP 68 umfasst somit 25 Projekte aus eigenen Ausschreibungen und 12 weitere Projekte aus der «Joint Programming Initiative Agriculture, Food Security and Climate Change» (FACCE–JPI).