Lastenausgleich: Nachhaltige Nutzung des Bodens durch den Ausgleich wirtschaftlicher und ökologischer Mehr- und Minderwerte

Der Ausgleich wirtschaftlicher und ökologischer Mehr- und Minderwerte von Böden setzt die Anwendung verschiedener, auf mehreren Ebenen wirksamer Ausgleichsinstrumente voraus.

  • Hintergrund (abgeschlossenes Forschungsprojekt)

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    Massnahmen der Raumplanung und des Bodenschutzes schaffen oft wirtschaftliche und ökologische Mehr- und Minderwerte, beispielsweise durch Ein- und Auszonung von Gebieten oder durch Nutzungsbeschränkungen belasteter Böden. Mittels Kompensationsmechanismen, also durch den Ausgleich dieser Mehr- und Minderwerte, kann eine nachhaltigere Nutzung des Bodens erreicht werden. Dies gilt sowohl in quantitativer Hinsicht (Zersiedelung versus Verdichtung) als auch in qualitativer Hinsicht (Erhaltung der Bodenfunktionen).

  • Ziel

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    Das Projekt hatte zum Ziel, die Wirkungen der Kompensationsmechanismen die bei Landnutzungsentscheiden wirtschaftliche und ökologische Mehr- oder Minderwerte schaffen, in der Raumplanung und im Bodenschutz zu erklären. Zudem wollte das Team in rückblickenden und zukunftsorientierten Analysen untersuchen, welche vergangenen und zukünftigen Einflüsse vorhandene oder allenfalls geplante Ausgleichsinstrumente haben.

  • Ergebnisse

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    Eines der Ziele der Strategien für eine nachhaltige Bodennutzung besteht in der Koordination von Raumplanungs- und Bodenschutzstrategien, insbesondere die Integration der Instrumente des RPG und der VBBo/VSBo. Die Ergebnisse zeigen auf, dass der Ausgleich ökologischer und wirtschaftlicher Mehr- und Minderwerte jeweils unterschiedliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Für den Ausgleich wirtschaftlicher Mehr- und Minderwerte können auf verschiedenen räumlichen Ebenen unterschiedliche Instrumente in mehr oder weniger gleicher Weise eingesetzt werden. Dagegen scheint der Ausgleich oder der Schutz ökologischer Werte – gemessen in Form von Ökosystemleistungen – spezifischere und lokal unterschiedliche Massnahmen zu erfordern.

    Eine Analyse der Bodennutzungsstrategien, die in den vergangenen 30 Jahren angewendet wurden, zeigt, dass die Behörden, insbesondere auf Ebene der Gemeinden, innovative Strategien entwickelt haben, um ihre strukturell schwache Position gegenüber den Landbesitzern auszugleichen.

    Die zukunftsorientierte Studie befasste sich speziell mit dem in Entstehung begriffenen Instrument der Flur- und Raumplanungsgenossenschaften mehrerer Standorte im Kanton Waadt. Dieses erweist sich insofern als vielversprechend, als die Baurechte überdimensionierter Bauzonen aus periurbanen Gemeinden abgezogen und in Agglomerationen verlagert werden könnten, um dort geeignete Gebiete zu verdichten.

  • Bedeutung für die Praxis

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    Das Projekt entwickelte einen Mix an unterschiedlichen und auf mehreren Ebenen wirksamen Instrumente für den wirtschaftlichen und ökologischen Ausgleich. In diesem Zusammenhang scheinen Instrumente wie die Flur- und Raumplanungsgenossenschaften mehrerer Standorte eine gute Lösung für die Zukunft zu sein.

  • Originaltitel

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    Towards a more sustainable management of soil resources by redistribution of economic and ecological added and reduced values