Gründüngung: Mit Gründüngung und konservierenden Anbausystemen die Umwelt schonen
Die Ertragsfähigkeit und die Funktionen landwirtschaftlich genutzter Böden lassen sich mittels konservierender Anbausysteme langfristig erhalten. Im Projekt "Gründüngung" wurden umweltschonende Anbausysteme durch den gezielten Anbau von Zwischenbegrünungen zusätzlich verbessert.
Hintergrund (abgeschlossenes Forschungsprojekt)
Mit Hilfe pflugloser konservierender Anbausysteme bis hin zur Direktsaat ohne Bodenbearbeitung können die negativen Auswirkungen der modernen Landwirtschaft wie Bodenerosion oder allgemeine Abnahme der Bodenqualität entschärft werden. Um die Ertragsleistung zu sichern, braucht es jedoch vermehrt Herbizide und Dünger. Durch den Anbau von Zwischenkulturen zwischen den Fruchtfolgen entsprechender umweltschonender Anbausysteme können Unkräuter unterdrückt, die Nährstoffverfügbarkeit verbessert und das Bodengefüge stabilisiert werden. Allerdings ist nach wie vor unklar, mit welchen Gründüngungsarten oder -artenmischung und mit welcher Anbaustrategie die optimalsten Systemleistungen erreicht werden.
Ziel
Das Ziel war es, geeignete Gründüngungen zur Verbesserung der Umweltleistungen konservierender Anbausysteme zu definieren und deren Ökosystemleistungen zu untersuchen.
Ergebnisse
Leguminosen und insbesondere Futtererbsen und Wicken, die zwischen zwei Hauptkulturen angebaut werden, unterdrücken Unkräuter effizient und machen mehr Nährstoffe für die Folgekultur verfügbar. Der Anbau von Artenmischungen steigert im Vergleich zu Monokulturen die Biomasseproduktion und verbessert damit die Ökosystemleistungen. Ein Schlüssel zum erfolgreichen Anbau von Gründüngungen ist eine frühe Saat unmittelbar nach der Ernte der Vorkultur und eine gezielte Wahl von Gründüngung je nach erwarteter Nutzung.
Bedeutung für die Forschung
Sämtliche Feldversuche wurden in bestehenden konservierenden Anbausystemen mit angepasster Saattechnik durchgeführt, so dass die Grundlagen für weitere wissenschaftliche Feldversuche vorliegen. Die Untersuchungen verbessern das Verständnis für Gründüngungspflanzen und Artenmischungen sowie für Boden-Pflanzen-Interaktion in konservierenden Anbausystemen.
Bedeutung für die Praxis
Das Projekt erbrachte den Nachweis, dass durch den geschickten Einbezug von Gründüngungen in konservierenden Anbausystemen weniger Herbizide und Dünger eingesetzt werden müssen. Der Wert und die Rentabilität dieser Kultur, die einzig dem Schutz des Bodens dient, wurden sichtbar gemacht.
Originaltitel
Cover crops for conservation agriculture (CC4CA)
Projektverantwortliche
- Dr. Bernhard Streit, Berner Fachhochschule, HAFL, Zollikofen
- Prof. Achim Walter, ETH Zürich
- Dr. Raphaël Charles, Institut de recherche de l'agriculture biologique, FiBL, Nyon