Praxisrelevante Erkenntnisgewinne
Detaillierte Kenntnisse der Landnutzung helfen, Massnahmen gezielt einzusetzen. Ein vielversprechender Ansatz für eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung ist die biologische Schädlingsbekämpfung.
Um zu wissen, wo Böden in der Schweiz nicht nachhaltig genutzt werden, ist Wissen über die jeweilige Landnutzung wichtig. Mithilfe von Fernerkundungsdaten hat das Projekt Landnutzungsmodell ein Kontrollsystem mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung entwickelt.
Das Projekt Bodenverbessernde Anbausysteme zeigt, dass die nicht gepflügten und die biologisch bewirtschafteten Böden generell eine höhere strukturelle Stabilität und bessere Voraussetzungen für Bodenorganismen aufweisen. Sie liefern jedoch weniger Erträge als konventionell bewirtschaftete Böden. Ein Kompromiss zwischen intensiver Bewirtschaftung und Bodenschutz muss also gefunden werden.
Helfen könnte allenfalls der Einsatz von entomopathogenen Nematoden (EPN) und Bakterien (EPB): im Projekt Biologische Schädlingsbekämpfung konnte ein Produkt mit EPN und EPB entwickelt werden, das der Bekämpfung von bodenbewohnenden Schadinsekten dient. Nach weiteren Optimierungen kann es als Alternative zu herkömmlichen Pestiziden angewendet werden. Eine marktfähige Anwendung ist in Entwicklung.
Die Fokusstudie Landwirtschaftlicher Bodenmarkt kommt zum Schluss, dass die landwirtschaftlichen Bodenmärkte in den untersuchten Kantonen Aargau, Zürich und Graubünden tendenziell relativ gut funktionieren und das Ziel über das bäuerliche Bodenrecht, einen innerlandwirtschaftlichen Bodenmarkt zu schaffen, weitgehend erfüllt wird. Eine nachhaltige Nutzung der Ressource Boden ist damit aber nicht per se sichergestellt. Die Veränderungen in der Bodennutzung sind vielmehr das Ergebnis von Planungen oder von "zufällig" für Flächenkompensationen zur Verfügung stehenden Parzellen.