Intensiver Wissensaustausch mit der Syntegration®
40 Teilnehmende identifizieren fünf prioritäre Empfehlungen und sechs aktiv wirkende Stellhebel zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Boden. Zudem hat das NFP 68 eine gute Grundlage für die Struktur der Gesamtsynthese gewonnen.
Anfang November hat das NFP 68 zu der Malik Syntegration® nach Brunnen SZ eingeladen. Während drei Tagen diskutierten 40 Forschende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Bundes- und kantonalen Verwaltungen, Verbänden und Organisationen in einem hochstrukturierten Ablauf die Frage: "Wie steuern, gestalten und entwickeln wir in der Schweiz die nachhaltige Nutzung der Ressource Boden?". Ziel war es, als Ausgangspunkt für die Gesamtsynthese, die Erkenntnisse des NFP 68 nochmals im Kontext der Praxiserfahrungen zu reflektieren und daraus eine Grundstruktur für die Gesamtsynthese zu gewinnen.
Den Auftakt bildete ein so genannter Relevanzfilter, der dazu diente, gemeinsam zwölf Diskussionsthemen zu generieren und auszuwählen. Diese Themen – von der Sensibilisierung für Bodenfragen über die Integration der Bodenqualität in die Raumplanung bis hin zum Bodenmarkt und Grundeigentum und einer zukunftsfähigen Landwirtschaft – wurden anschliessend in Gesprächsrunden besprochen. In den drei Runden wurden die Themen eingegrenzt, Ansatzpunkte für die Lösung eruiert und schliesslich Empfehlungen ausgearbeitet. So resultierten 33 Empfehlungen, die von den Teilnehmenden in Bezug auf ihre Relevanz und Dringlichkeit abschliessend bewertet wurden. Die fünf Prioritären Empfehlungen sind: Kommunikationsstrategie entwickeln, Innovation für bodenfreundliche Produktionsformen fördern, mehr Kompetenzen punktuell auf Bundesebene, Kompetenzzentrum aufbauen und betreiben sowie Bodeninformation und –wissen verfügbar machen (vgl. Executive Summary).
Parallel dazu erarbeitete Malik ein Sensitivitätsmodell®, mit welchem das Thema "Nachhaltige Nutzung des Bodens" als Gesamtsystem mit 21 Schlüsselfaktoren erfasst wurde. Wichtigste Grundlage dafür bildete die begleitende Analyse der Gesprächsrunden durch Malik-Mitarbeitende. So wurde das System «Nachhaltige Nutzung des Bodens» als hoch vernetztes und träges System identifiziert, das für Veränderungen simultane und abgestimmte Interventionen an verschiedenen Stellen erfordert. Ein starkes Engagement der Politik, Bewusstseinsbildung, interdisziplinäres Verständnis, systemverändernde Innovationen, aber auch effektive Anreize und die Koordination der Stakeholder erweisen sich dabei als wichtige Stellhebel (vgl. Executive Summary).
Die drei Tage waren höchst anspruchsvoll und erforderten von allen Beteiligten sowohl physische wie mentale Ausdauer. Die Kommunikationsstruktur sorgte dafür, dass die Inhalte der verschiedenen Gesprächsrunden untereinander vernetzt wurden und schliesslich ins Gesamtergebnis einflossen. Dies zeigte sich insbesondere auch mit dem wachsenden Erkenntnisgrad von einer Gesprächsrunde zur nächsten, aber auch in der Einschätzung des Erfolges durch die Teilnehmenden selbst. Sie beurteilten den Informations- und Wissensaustausch sehr positiv, auch wenn Ihre Erwartungen in unterschiedlichem Ausmass erfüllt wurden.
Für das NFP 68 ergab sich eine gute Grundlage für die Synthesestruktur. Gleichzeitig wurden verschiedene Aktionsfelder für die weitere Koordination der Praxispartner eröffnet, für welche das NFP 68 als Initiator wirken wird.