Projekt "Waldböden" abgeschlossen
Schweizer Waldböden speichern im Schnitt 143 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar, etwa 20 Prozent mehr als in der lebenden Biomasse enthalten ist. Am höchsten sind die Kohlenstoffvorräte in den Böden der Alpensüdseite.
Die Schweizer Waldböden verfügen über leicht höhere Kohlenstoffvorräte als diejenigen benachbarter zentraleuropäischer Länder. Nadelwälder speichern in der organischen Auflage deutlich mehr Kohlenstoff als Laubwälder (38.0±2.4 t C/ha gegenüber 10.1±0.7 t C/ha). Im Mineralboden sind die Vorräte der beiden Waldtypen vergleichbar. Die Südalpen weisen den höchsten Kohlenstoffvorrat auf.
Gesamtschweizerisch speichern Böden etwa sieben Mal so viel Kohlenstoff wie die Atmosphäre in Form von CO2. Die Modellierung und statistische Analyse von 1000 Bodenprofilen zeigen, dass nicht die Biomassenproduktion der Bäume, sondern die Stabilisierung durch Bodenminerale (Eisenoxide) und Ton die wichtigste steuernde Grösse für die Kohlenstoffspeicherung ist. Zudem nimmt der Kohlenstoffvorrat mit ansteigender Niederschlagsmenge signifikant zu. Die erwartete, zunehmende Trockenheit wird daher voraussichtlich zu einem Verlust von Bodenkohlenstoff führen. Demgegenüber hat das Waldalter und damit die Waldentwicklung nur geringe Auswirkungen auf die Kohlenstoffvorräte auf nationaler und regionaler Ebene.
Die Erkenntnisse tragen zur Verbesserung des Treibhausgasinventars der Schweiz bei. Sie können zudem als Basislinie des Kohlenstoffvorrats in Schweizer Waldböden dienen. Auf regionaler Ebene lassen sich mit Hilfe von Vergleichen die Auswirkungen von Störungen (Baumassnahmen, Windwurf) besser abschätzen.